Die Dauer der Eingliederungsmaßnahme beträgt in der Regel zwischen 9-12 Monate. Je nach individueller Entwicklung kann es dabei zu einer Verkürzung oder auch Verlängerung der Therapie kommen. Die Therapie beinhaltet 3 verbindliche und zusammenhängende Stufen. Um eine höhere Motivation zu erreichen sind die 3 Stufen in 6 Phasen (Teilziele) unterteilt.
Dem Übergang in eine neue Therapiephase geht eine Reflexion im Team und in der therapeutischen Gemeinschaft voraus. Rückfälle während der Maßnahme werden aufgearbeitet oder können bei unzureichender Motivation auch zu einer frühzeitigen Beendigung der Eingliederungsmaßnahme führen.
Eine Hausordnung regelt das gemeinsame Leben in der Einrichtung, sowie die Rahmenbedingungen für einen dem Konzept entsprechenden Therapieverlauf. Die Inhalte bekommt jeder Bewerber bei seiner Vorstellung mit den übrigen Unterlagen ausgehändigt.
Stufe 1
Eingewöhnen, beziehungsfähig werden, heil werden
Die Stufe 1 dient Dir zum Einleben und Ankommen. Du hast in dieser Zeit eingeschränkten Kontakt nach außen. Dies ist notwendig, um eine klare Distanz zur alten Umgebung zu schaffen, vor schädlichen Einflüssen zu schützen und um schneller eine Motivation zur Veränderung zu erzeugen. Auch um ein gutes Einleben in der Gruppe und Gemeinschaft zu ermöglichen. Inhalt ist primär die Aufarbeitung der Lebensgeschichte, die Auseinandersetzung mit Deiner Suchtstruktur (Suchtdenken-/ verhalten), Anbahnung von Beziehungen zu Mitbewohnern und der Gemeinschaft, Aufbau und Reaktivierung von Fähigkeiten und Fertigkeiten zur selbständigen Lebensführung und der Entwicklung und Nachreifung der Persönlichkeit. Die Stufe 1 ist in 4 Phasen unterteilt. Jede Phase bringt mehr Freiheit und Eigenverantwortung mit sich, aber auch mehr Herausforderungen:
1. Phase: Ankommen (1 Monat)
2. Phase: Eingangsphase (1-2 Monat)
3. Phase: Intensivphase (3-6 Monat)
4. Phase: Verantwortungsphase (1 Monat)
Stufe 2
Verantwortung übernehmen, Außenorientierung
Die Stufe 2 dient Dir dazu, das Erlernte zu erproben und die eigene Verantwortungsbereitschaft unter Beweis zu stellen. Außerdem kannst Du Dich wieder vermehrt auf das Leben außerhalb der Einrichtung vorbereiten. Dies geschieht durch konkrete Zukunftsplanung: Bewerbungen schreiben, Praktika absolvieren, Heimfahrten, Schulbesuch, Behördengänge und der Ausübung einer externen Arbeitsgelegenheit. Inhalt ist auch die Vorbereitung und Planung der Stufe 3. Die Stufe 2 ist in 2 Phasen unterteilt.
5. Phase: Erprobungsphase (1 Monat)
6. Phase: Adaptionsphase (2 Monate)
Stufe 3
Verantwortung und Selbständigkeit
Durch den Umzug in die Wohngruppe nach Hebel (Betreutes Wohnen) ist der Außenbezug im Bereich des Wohnens und Arbeitens gegeben. Der Übergang auf die Realität ”Alltag” soll vollzogen werden. Der Wochenverlauf ist bewusst auf Selbständigkeit ausgerichtet. Wöchentlich findet eine Gruppe statt. Einzelgespräche und persönliche Hilfe können beantragt werden. Wir helfen Dir soziale Kontakte zu finden in Vereinen, Kirchen und Interessengemeinschaften.
Und danach…
Angebot des Betreuten Einzelwohnens (außerhalb)
Im Anschluss an die 3 Stufen bieten wir in der Stufe 4 Betreutes Einzelwohnen an. Hier soll die Selbständigkeit in allen Bereichen eintrainiert und vorausgesetzt sein, aber noch regelmäßig eine helfende Hand zur Unterstützung zur Verfügung stehen. Bei Bedarf finden Gespräche und Begleitung in folgenden Bereichen statt: Umgang mit Behörden, Geldangelegenheiten, Unterstützung in Ausbildung, sozialen Kontakten und persönlichen Beziehungen.